Samstag, 18. Februar 2017

Feministin veröffentlicht Dokumentarfilm über Männerrechtsbewegung

Cassie Jay hat sich seit einiger Zeit gefragt, wie sie als Feministin die Männerrechtsbewegung besser verstehen könnte. Sie hat ein heute leider seltenes Experiment gewagt: sie ist mit Vertretern der Männerrechtsbewegung und der Anti-Feministen in Kontakt getreten, hat sich ihre Meinungen und Erklärungen angehört, ihre Daten angesehen und Fakten überprüft. Herausgekommen ist dabei zweierlei: eine stark veränderte Cassie Jay und ein Dokumentarfilm der Feministin.
Dieser heisst: The Red Pill und ist ab März in England und den USA zu sehen. Ob und wann er bei uns herauskommt, kann ich nicht sagen.
Hier ein Trailer (englisch, bei Bedarf übersetze ich gerne):

Mittlerweile ist der Film vor ausgewähltem Publikum gezeigt worden und es gab auch Publikumsdiskussionen. Frau Jay gibt an, auf viel Kritik, Drohungen und Proteste von Feministinnen gestoßen zu sein. So viel, dass auch dies ihre Haltung beeinflußte.
Im Anschluß an eine der Vorführungen gab es ein offenes Podium, also eine Diskussion mit Personen des Filmes (Regisseurin, gezeigte Aktivisten) und Vertretern der Ideologien und Ideen um den Film herum. Dabei waren auch zwei Frauen und ein Transsexueller, die sich als Feminstinnen verstehen (plus Frau Jay).
Die Diskussion ist natürlich auf englisch und leider ohne das wir den Film gesehen hätten, aber ich fand sie trotzdem bemerkenswert. Zu Beginn steht die Anerkennung der im Film gezeigten Probleme und der berührenden Thematik der Suizide und tödlichen Arbeitsplatzunfälle, welche den "priviligierten Männern" völlig unangefochten anzuhaften scheinen. Aber schon bei der ersten Publikumfrage wird deutlich: die Damen und der Transsexuelle behaupten zwar, berührt zu sein, stellen ihre Position aber nicht völlig in Frage, rücken nur auf eine moderate Position. Nicht mehr "alle Männer" sind schuld, nur ein bestimmter Teil. Auch an der miesere der Männer. Als der altgediente Männerrechtler auf dem Podium Themen wie "Aufopferung" und "geschlechterbezogene Bezahlung" mit klaren Worten anspricht, kann man gut die verdrehten Augen seiner feministischen Nachbarin sehen.
Eine sehenswerte Diskussion, mit vielen Höhen und Tiefen.
Ich für meinen Teil harre gespannt auf den Film.

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