Dienstag, 2. April 2013

Christentum zu Ostern in den Medien

Ostern ist rum und abgesehen von der Kälte und der sich wieder verstärkenden Finanzkrise  haben die Medien mehrere Artikel über das Christentum verfasst. Zwar war vor allem die katholische Kirche in den letzten Tagen, Wochen und Monaten stark und meist negativ dargestellt in den Medien vertreten, aber zu Ostern hat sich ein wenig getan.
Für mich ein sehr gutes Zeichen sind die vielfältigen Artikel, welche die sich immer weiter verschärfende Christenverfolgung anprangern, nicht selten auch anmahnen, endlich aktiv zu werden. Nicht selten werden die Schuldigen klar oder zumindest hinter einem leichten Schleier der politischen Korrektheit benannt.
Focus

Welt

Tagesanzeiger

DRadio


Das ZDF hat das Kunststück fertig gebracht, eine Sendung zur Christenverfolgung zu produzieren und dabei die "Schuldfrage" in Richtung Christen und Christus verschoben, auch wenn am Ende Christi Gewaltlosigkeit betont wird. Einen guten Teil der Sendung machten denn Blicke auf die Kreuzzüge u.ä. aus, während die aktuelle Lage immer mal wieder relativ sanft angesprochen wird. Die Lage der Christen bspw. in Nordkorea oder in der Sowjetunion wird dabei nicht nur nicht erwähnt sondern bei der Darstellung Schirrmachers über das Christentum als stärkste Religion in einem Land gar nicht beachtet. 45 Minuten Christenverfolgungsdoku, die man besser auf Seiten wie Kirche in Not, via dolorossa oder Open Doors zubringt. Oder mit dem Artikel von Dr. Bordat.

Die ARD hatte ja bereits 2011 ihre Position publik gemacht:

Kann man von einer weltweit wachsenden Christenverfolgung reden?

Übergriffe auf Christen scheinen in der Tat zu wachsen. Aber man sollte vorsichtig sein mit dem Begriff "Christenverfolgung". Ich würde von "Christenverfolgung" nur sprechen, wenn Christen wirklich um Leib und Leben fürchten müssen. Das gilt nicht nur in Nord-Nigeria und Somalia, sondern auch für den Irak und Pakistan. Gerade in den beiden letztgenannten Ländern ist die Perspektive ungünstig. Hintergrund sind hier die USA, die ihre Soldaten aus dem Irak abgezogen haben, womit die Gefahr eines Bürgerkrieges steigt. Und das Verhältnis Washingtons zu Pakistan wird immer miserabler. In beiden Ländern herrscht deshalb ein guter Nährboden für anti-westliche - und das heißt anti-christliche - Vorurteile.
Wenig überraschend denn auch mangelnde Stellungsnahmen dieses Jahr.


Die TaZ schweigt sich nebenbei aus. Sucht man auf ihrer Seite nach Christenverfolgung stößt man auf eine kleine Zahl von Artikeln, welche i.d.R. mindestens ein Jahr alt sind, berühmt geworden ist der Artikel von Bax, welcher schon die Formulierung "Christenverfolgung" ablehnt (und von mir nicht verlinkt wird).


Karfreitag und seine Traditionen und Begehung. Interessant ist dabei, welche Details in Überschrift und Text Beachtung fanden.
Der Focus pauschalisiert eine Äußerung des Papstes in der Überschrift und betont einen Konventionsbruch.
Bild und TaZ vereint in der Frage, ob die deutsche Karfreitagsruhe zeitgemäß, rechtens oder gerecht sei. Während die Bild aber leidiglich ein paar Fakten aufzählt und verschiedene Stimmen relativ unkommentiert zu Wort kommen lässt, weiß die TaZ bereits, das der Karfreitag, oder besser, die Christen, allen Leid zufügen und spricht von Willkür.
RP Online geht unterdessen den wirklich wichtigen Fragen des Lebens auf den Grund. Natürlich dem Geld und der Spritpreisentwicklung. Naja, ganz fair ist das von mir nicht. RP hat noch deutlich mehr Artikel zu bieten, dies zudem in allen Tonlagen. Die Rede des Papstes fand dabei Einzug, regionale Begehung, oder auch Passionswege der ergreifenden Art.
Die Tagesschau der ARD legt zwar in der Überschrift mal wieder merkwürdige Schwerpunkte, der Artikel selbst ist durchaus ... nett, legt aber gleich nach.
Der Stern stellt ein Video online, welches zumindest die Abläufe in Rom halbwegs darstellt, in der Überschrift dem Papst positiv begegnet.


Ostern, seine Bedeutung, seine Geschichte, seine Bräuche, diesjähriges Begehen fanden sich vielfach wieder. Darum nur eine kleine Auswahl der bereits oben zitierten Medien.
Focus
RP Online zum Ersten, Zweiten und Dritten.
Welt

Bemerkenswert ist aber wieder mal der Fokus vieler Berichte auf den Philppinen. Dort lassen sich jedes Jahr viele Gläubige selbst ans Kreuz schlagen, eine Praxis welche die katholische Kirche strikt ablehnt, was aber nur selten erwähnt wird.Wissenschaftlich angezogen, dabei aber vor allem mit Unterstellungen arbeitet dabei das Portal "Humanist News".

Sonstiges in diesen Tagen.

Über den zu Unrecht verfehmten Papst Pius XII. gab es am 30. einen lesenswerten Artikel in der Welt.

Zwar am Mittwoch vor Ostern, aber darum trotzdem in unfeiner Nähe erschien ein Artikel über das Buch "Nonnen von Sant'Ambrogio" von Hubert Wolf. Das Sensationsheischende daran wird der kritische Leser selbst erkennen...


Einen kritischen Artikel von, mal wieder, Alan Posener, fand ich in der Welt. Doch diesmal bekommt nicht (oder nur in Seitenhieben) die katholische Kirche Beachtung, sondern die evangelische Kirche. Lang, wie bei Posener üblich nicht selten polemisch, trotz allem aber aufgrund der vielen Stellungsnahmen sehr interessant.

 Auch die Muslime haben Ostern genutzt. So forderten sie eigene Feiertage, die Lego - Star Wars Reihe stampft aufgrund angeblicher Ähnlichkeit "Jabbas Palast" ein. Just erschien in der Welt ein Artikel über Jesus und seinen Tod aus Sicht des Islam, in welchem christliche Einsprüche als "Polemik" bezeichnet werden, die Bezichtigung des Koran, die christliche Lehre sei eine Verfälschung gar nicht, die Ablehnung der Trintät durch Muslime sehr verständnisvoll beschrieben werden.




Vermutlich habe ich eine Menge Artikel, Berichte und Polemiken verpasst, Vollständigkeit so gut wie ausgeschlossen.

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